Seit 2017 schreibe ich (endlich) Romane. Damit habe ich mir einen Wunsch erfüllt, den ich schon als kleines Mädchen hatte. Schriftstellerin war mein absoluter Traumberuf.

Tatsächlich ist mir die Wahl des Genres für mein erstes Buch sehr schwer gefallen – es gab so viele Möglichkeiten. Ich hätte gerne einen Thriller geschrieben, oder einen Krimi, oder eine Lovestory, oder…. Schließlich habe ich mich für einen Fantasyroman entschieden. Dass darin trotzdem ein Ermittler vorkommt, wird jetzt niemanden mehr verwundern. 😉 Inzwischen habe ich mich den Ostfrieslandkrimis verschrieben und erstelle sie mit großer Begeisterung.

Geboren wurde ich in Eisenach in Thüringen. Meine Großeltern hatten dort einen riesigen Garten. Er war so groß, dass man Ewigkeiten brauchte, um von einem Ende zum anderen zu gelangen. Es gab unzählige Apfelbäume, Sträucher mit roten, weißen und schwarzen Johannisbeeren, Zwetschgenbäume und sogar wilde Erdbeeren – die perfekte Umgebung für eine abenteuerlustige Naschkatze.

Man konnte von dort die Autobahn sehen und ich habe gerne in einem Apfelbaum gesessen und mir Geschichten zu den vorbeifahrenden Autos ausgedacht. Es waren besondere Autos, denn sie kamen aus dem Westen. Also fuhr die Familie in dem schwarzen Mercedes in den Osten, um dort heimlich ein Kind zu kaufen. Der Mann in dem roten Fiat fuhr nach West-Berlin, um seine Liebste zu besuchen, die die Stadt nicht verlassen durfte. Die LKWs brachten selbstverständlich Bananen – für jedes DDR-Kind waren Bananen so etwas wie der heilige Gral.

Als ich in die Schule kam, habe ich erst einmal groß angegeben: Ich kann ja schon lesen, schreiben und rechnen. Dass Angeber nicht sonderlich beliebt sind, war eine Lektion, die auf dem Fuße folgte. Ich habe also zur 3. Klasse die Schule gewesechselt, ich kam auf eine polytechnische Oberschule mit erweitertem Russischunterricht.

Das Ergebnis von 8 Jahren Unterricht in Russisch lässt sich so zusammenfassen: Ich kann noch sagen, wie ich heiße, und wo ich wohne. Das war’s. Die russische Sprache und ich sind nie zu Freundinnen geworden. Mit Englisch sah das ganz anders aus – das war schließlich cool.

Später sind wir dann nach Potsdam gezogen. Die Freude am Geschichtenspinnen ist in den Hintergrund getreten. Ich absolvierte die Schule, darauf folgte eine Odyssee durch Tätigkeiten und Orte. Ich habe in Potsdam, Kiekebusch, Playa del Ingles und Schönefeld gelebt und bin ein paar Mal zurück nach Berlin gezogen. Ich war Kellnerin, Buchhalterin, Türsteherin, Projektassistentin, Assistentin der Geschäftsleitung, Sekretärin, IT-Supporter und habe trotzdem nie aufgehört, zu schreiben. Leider habe ich nie etwas zu Ende gebracht – Tausende Romananfänge, doch keiner ist über die ersten 50 Seiten gekommen. Das änderte sich, als der beste Ehemann der Welt mir 2016 einen Kurs bei der Schule des Schreibens schenkte. Dort habe ich gelernt, einen Roman zu konzipieren und zu Ende zu bringen.

Inzwischen wohne ich mit meinem Mann und zwei süßen Hunden im schönen Emsland.